Saisonbericht 2015-2016 von Daniel Meier des WSV Nofels

Nach meiner schweren Verletzung 2014 war die Saisonvorbereitung alles andere als ideal.  Der Sommer 2015 war immer noch sehr Therapie intensiv und meine Doktoren, Therapeuten und ich wussten nicht, ob ich je wieder Spitzensport betreiben kann. Jedoch wollte ich es unbedingt nochmal versuchen.  

 

Aufgrund der 1 ½ jährigen Trainingspause war ich konditionell so schlecht wie noch nie zuvor. Jedoch haben die ersten Schneetrainings bereits begonnen. Niemand wusste ob ich unter den denkbar schlechten Grundvoraussetzungen Spitzensport betreiben konnte.

 

Im August und im September waren dann die ersten Schneekurse in Zermatt und Saas Fee. Ich und meine Trainer haben versucht das Beste aus der Situation zu machen. Devise war, die Belastungen beim Schifahren langsam zu steigern, damit ich die Schisaison schmerzfrei überstehe, denn das war das einzige Ziel in dieser Saison.

10 Tore im Flachstück und 4 Fahrten pro Tag.

Schwierigkeitsgrad war wie bei den Bambini.

Ich versuchte einfach Spaß am Schifahren zu haben und auf meinen Körper zu horchen. Mein Körper bestimmte dann wie viel ich trainieren konnte.

Die Belastungen konnten wir aber langsam steigern.  

 

Verletzte mich dann Anfang Oktober am Adduktor. Wieder 5 Wochen kein Schitraining möglich. Sollte eigentlich 1 1\2 Jahre Trainingspause aufholen und musste wieder 5 Wochen pausieren.

 

Begann dann im November wieder zu trainieren. 2-3 Tage Schitraining und dann 3-4 Tage Pause, weil ich Schmerzfrei bleiben wollte. Mehr war nicht möglich. Machte allerdings riesen Fortschritte. Rücken wurde stabiler, dadurch konnte ich dann immer mehr trainieren und ich wurde schneller und schneller. Konnte dann mit meinen Teamkollegen abschnittsweise mithalten. Ging überraschend schnell.

 

Somit entschieden meine Trainer und ich, dass ich am 16.und 17. Dezember wieder die Ersten FIS-Rennen bestreite, damit ich mal wieder in den Rennstress komme.  Weil ich ja Wettkampfsportler und kein Hobbysportler bin.

Ich war überhaupt nicht bereit für ein Rennen. Bei der Liftfahrt zum Start dachte ich mir, wie schön es ist wieder Rennen zu bestreiten, hatte aber gleichzeitig Angst davor. Rang 27 (43 Fis Punkte) und Rang 21 (39 Fis Punkte).

 

Danach war wieder ein längerer Trainingsblock und bei den nächsten Rennen konnte ich mich schnell steigern und ich wurde schneller und schneller.  

 

11.1.2016    Rang 22 (29 Fis Punkte)

16.1.2016    Rang 7   (22 Fis Punkte)

 

6.2.2016      Rang 5   (22 Fis Punkte)

9.2.2016      Rang 4   (17 Fis Punkte)

 

25.2.2016    Rang 1   (11 Fis Punkte)

26.2.2016    Rang 3   (13 Fis Punkte)

 

Mit diesen zwei Ergebnissen hab ich mich selber und viele andere überrascht.

Alles was jetzt noch kam war Draufgabe. 

Ich durfte am 28.2.2016 beim Weltcuprennen in Hinterstoder als Vorläufer an den Start gehen. Sich mit den Besten der Welt zu messen, bei der Kulisse, ist immer ein geniales Erlebnis.

Da habe ich dann auch gesehen, dass ich Streckenweise mit den Besten mithalten kann und das war für mich, sportlich gesehen, das Erfreulichste der letzten 2 harten Jahre. Es hat sich ausgezahlt weiter den Schisport zu betreiben.

 

Selbstvertrauen in mein Können und in meinen Körper waren mittlerweile Riesengroß. Immer noch schmerzfrei und voll belastbar.

 

Ich konnte dann bei den Trainings und bei den Rennen konstant gute Leistungen bringen.

 

Mein Rennhighlight in dieser Saison war am 3.4.2016 in Todtnau bei der deutschen Meisterschaft  Rang 2 und 8.89 Fis Punkte,(bestes Karriereergebnis). Vor Fritz Dopfer und Stefan Luitz.

 

Beim letzten Rennen in Andermatt konnte ich mit einem 3. Platz die Rennsaison erfolgreich beenden.

 

Bis Ende April wird noch auf Schnee trainiert und dann ab in den 1 wöchigen Urlaub.

 

Kurz gesagt vom sicheren Karriereende zur besten Saison meiner Karriere.

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Kommentare: 2
  • #1

    Rudi H. (Mittwoch, 20 April 2016 20:48)

    Hallo Daniel, wir wünschen Dir weiterhin ein Schmerz- und Unfallfreies Skifahren, sodass Du Deinen Zielen immer näher kommst.
    Alles alles Gute für Deine zukünftige Karriere.
    Rudi u. Monique

  • #2

    Andrea H. (Donnerstag, 12 Mai 2016 13:00)

    Diesem kann ich nur anschließen.
    Wir drücken dir fest die Daumen. Du hast ja uns vor vielen Jahren gesagt, du wirst Weltcupsieger.
    Wir glauben an dich und freuen uns schon auf die Siegesfeier.

    Anna und Andrea